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Mit Instant Messengern schnell und direkt Kontakte pflegen

Freundinnen und Freunde oder die Familie schnell mal auf den neuesten Stand bringen? Mit Instant Messaging (auf Deutsch: sofortige Nachrichtenübermittlung) können Nachrichten über das Internet nahezu in Echtzeit zwischen Personen oder geschlossenen Gruppen übermittelt werden, die denselben Messenger verwenden. Die entsprechende Software oder App müssen Sie herunterladen und auf dem PC, Tablet oder Smartphone installieren. Instant-Messaging-Dienste bieten die Möglichkeit, Fotos oder Videos zu übertragen (Kommunizieren über Messenger). Nachrichten können generell kostenfrei übertragen werden. Jedoch ist der Download einiger Messenger einmalig kostenpflichtig.

Weit verbreitete Messenger-Dienste in Deutschland sind WhatsApp, Facebook und iMessage. Es gibt aber auch Alternativen wie Telegram, Threema und Signal. Die Dienste unterscheiden sich teils darin, welche Daten ihrer Nutzerinnen und Nutzer sie erheben und speichern. Informieren Sie sich vor der Entscheidung für einen Messenger, was mit Ihren Daten passiert, wenn Sie einem Kontakt schreiben.

  • Werden Verschlüsselungsmethoden angeboten? Wenn ja, welche? (zum Beispiel Ende-zu-Ende-Verschlüsselung)
  • Welche Berechtigungen räumt sich die Messenger-App beim Installieren ein?
  • Sind diese Berechtigungen notwendig? (Software auswählen und sicher einrichten)
  • Auch sollten Sie klären, ob Sie gegebenenfalls Ihre Nutzungsrechte an den hochgeladenen Fotos und Videos an den Anbieter des Messengers abgeben. Einige Anbieter halten sich das Recht frei, Ihre Texte, Bilder oder Videos zum Beispiel für Werbezwecke zu verwenden.

Über die Sicherheitseinstellungen des Messengers können Sie Ihre Privatsphäre schützen. Beispielsweise können Sie bestimmen, wer Ihren Onlinestatus oder Ihr Profilfoto sehen darf und ob unbekannte Personen, die nicht aus Ihrem eigenen Kontaktverzeichnis stammen, Ihnen Nachrichten senden dürfen. So sind Ihre Daten nicht für alle einsehbar.

Doch selbst wenn Sie diese Privatsphäre-Einstellungen restriktiv umgesetzt haben und Ihre Nachrichten Ende-zu-Ende verschlüsselt sind, können Anbieter Ihre Metadaten festhalten. Zu den Metadaten zählen die Kennung des Absenders, häufig in Form der Telefonnummer, die Kennung des Adressaten, das Datum und die Uhrzeit. Auch weitere Angaben sind möglich. Solche Daten dienen nicht nur der korrekten Zuleitung der Nachricht, sondern können auch zur Analyse von Vorlieben und Ähnlichem genutzt werden. Auf diese Weise lassen sich Nutzerprofile erstellen, die für personalisierte Werbung auf Webseiten verwendet werden können. Zudem lässt sich daraus ableiten, wer beispielsweise mit wem gut befreundet ist oder wer wann und mit welchen Geräten online ist. So ist auch die Auswahl des Messengers entscheidend dafür, wie viele digitale Spuren Sie hinterlassen werden.

Bitte beachten Sie: Bei Messengern gelten ganz ähnliche Sicherheitsregeln wie bei den E-Mails: Betrügerische Nachrichten können unbekannte Links und Anhänge enthalten, die Schadprogramme mit sich führen oder auf gefälschte Webseiten hinleiten (Sicher digital kommunizieren, Schadprogramme, Onlinebetrug).

Linktipps:

  • Messenger-Apps für Kinder
    Herausgeber: Schau hin
    Beschreibung: Kindgerechte Alternativen zu WhatsApp, Messenger-Vergleich im Überblick
    Zielgruppe: Eltern
  • Aktuelle Infos über Messenger
    Herausgeber: iRights e. V.
    Beschreibung: Diese Seite bietet verschiedene Artikel zum Thema Messenger und Sicherheit
  • Messenger und Sicherheit: Wie sicher chattest du?
    Herausgeber: Handysektor (Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg)
    Beschreibung: Informationen zum Thema Datenschutz
    Zielgruppe: Jugendliche
  • Instant Messenger
    Herausgeber: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
    Beschreibung: Sicherheitsrelevante Informationen für alle Bürger
  • Einfach WhatsApp
    Herausgeber: Bundeszentrale für politische Bildung
    Beschreibung: Leitfaden in leichter Sprache
    Zielgruppe: Menschen mit Behinderung
  • Sicher unterwegs in WhatsApp
    Herausgeber: Klicksafe (EU-Initiative)
    Beschreibung: Informationen für Kinder und Jugendliche zum Schutz der Privatsphäre

Übung

Lernziel: Nutzen Sie sichere Messenger. Beachten Sie dabei Ihre Privatsphäre.

Für die Einzelarbeit:

  • Zu welchen Zwecken oder Anlässen wollen Sie einen Messenger nutzen? Welche Gründe sind für Sie persönlich entscheidend? Erstellen Sie eine Liste.
  • Suchen Sie im Internet nach verschiedenen Messengern. Vergleichen Sie: Welche Konditionen der Nutzung werden genannt? Was sagen die Anbieter zum Datenschutz und zu Ihrer Sicherheit?
  • Wählen Sie den Messenger aus, der Ihnen am sichersten erscheint und installieren Sie diesen auf Ihrem Handy.
  • Erstellen Sie ein Profil. Finden Sie dann die Sicherheitseinstellungen Ihres Messengers und wählen Sie aus, welche Daten Sie preisgeben wollen und welche nicht. Klären Sie für sich vorher folgende Fragen: Wer darf mein Profil sehen? Wer kann mein Profilbild beziehungsweise meinen Status sehen, wenn ich sie ändere? Gibt es Anlässe, bei denen ich meinen Standort preisgeben sollte? Will ich nur Nachrichten per Text senden oder auch Bilder hochladen, Sprachnachrichten und Videoanrufe tätigen? Wenn Letzteres, dann überlegen Sie, ob Sie dem Messenger den Zugriff auf Ihre Fotos, Ihr Mikrofon oder Ihre Kamera erlauben oder nicht.

Für Schulungsgruppen:

  • Installieren Sie in verschiedenen Kleingruppen jeweils einen anderen Messenger. Erstellen Sie in jeder Gruppe pro Person ein Profil und versuchen Sie sich in der Kleingruppe gegenseitig zu finden. Was erfahren Sie über die anderen Personen? Vergleichen Sie Ihre Ergebnisse mit denen der anderen Kleingruppen. Wie bewerten Sie die Ergebnisse hinsichtlich des Datenschutzes beziehungsweise Ihrer Privatsphäre?
  • Erstellen Sie in der gesamten Gruppe gemeinsam eine Liste von unsicheren und sicheren Messengern anhand der Konditionen. Nutzen Sie dafür die Hinweise des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik aus den Linktipps.