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Belästigung und Beleidigung

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich im Internet auszutauschen – per Nachricht, über Kommentare oder eigene Postings. Sie können persönliche Informationen sowohl mit bekannten Kontakten teilen, aber sich auch mit neu kennengelernten Personen austauschen. Diese vielfältigen Möglichkeiten bergen jedoch auch die Gefahr missbraucht zu werden, um Personen zu belästigen, zu beleidigen oder öffentlich zu diffamieren.  

Was ist Cybermobbing?

Der Begriff Cybermobbing steht für verschiedene Formen der Diffamierung, Belästigung, Bedrängung und Nötigung anderer Menschen oder Organisationen über das Internet, zum Beispiel über E-Mail, Messaging oder soziale Netzwerke. Laut JIM-Studie 2018 ist ein Drittel der befragten Jugendlichen bereits mit Cybermobbing in Berührung gekommen und hat mitbekommen, wie jemand online gedemütigt wurde.

Cybermobbing kann auch durch Diebstahl und Missbrauch persönlicher Daten erfolgen. Dabei werden beispielsweise in einem sozialen Netzwerk im Namen des vermeintlichen Kontoinhabers beziehungsweise der vermeintlichen Kontoinhaberin Hassnachrichten geschrieben, angebliche sexuelle Vorlieben geäußert oder unangenehme Fotos hochgeladen. Für dieses Phänomen besteht insbesondere in der sozialen Kinder- und Jugendarbeit sowie an Schulen ein hoher Grad an Sensibilität und Interventionskompetenz. Aber auch Erwachsene können betroffen sein.

Wie können Sie sich davor schützen?

  • So wenig private Daten wie möglich veröffentlichen: Auch ganz harmlose Fotos oder Videos können beispielsweise so manipuliert werden, dass sie jemanden in Verlegenheit bringen. Deswegen sollten Sie so wenig Fotos und persönliche Informationen wie möglich online stellen.
  • Mobbing melden: Beleidigungen, Hass-Postings und unangemessene Bilder können in vielen Fällen direkt bei den Diensten gemeldet werden, in denen sie auftauchen.
  • Privatsphäre-Einstellungen: Private Informationen und Fotos in sozialen Netzwerken oder Apps sollten nicht für alle sichtbar sein. Gehen Sie die Privatsphäre-Einstellungen durch und nehmen Sie keine Freundschaftsanfragen von Fremden an.

Was können Betroffene tun?

  • Aktionen stoppen: Blockieren Sie die Person, sodass diese Ihnen keine Nachrichten mehr zuschicken kann und antworten Sie nicht auf bereits zugestellte Nachrichten.
  • Anbieter informieren: Informieren Sie den Anbieter des Dienstes, der zum Mobbing gegen Sie verwendet wird, und fordern Sie diesen auf, das Konto des Täters oder der Täterin zu sperren.
  • Beweise sichern: Machen Sie zum Beispiel Bildschirmfotos.
  • Anzeige erstatten: Gehen Sie zur Polizei. Cybermobbing ist strafbar.

Was ist Cybergrooming?

Cybergrooming ist das englische Wort für „Internet-Anbahnung“. Gemeint ist damit das gezielte Ansprechen von Personen im Internet mit dem Ziel der Anbahnung sexueller Kontakte. Insbesondere Kinder sind gefährdet, da die Täter/-innen meist gezielt in Kommunikationsdiensten, auf Videoportalen oder in Onlinespielen nach Kontakten suchen, um ein Vertrauensverhältnis aufzubauen.

Was ist Cyberstalking?

Cyberstalking (auch Digital Stalking oder Onlinestalking) bezeichnet das Nachstellen, Verfolgen und Überwachen einer Person mit digitalen Hilfsmitteln. Dies geschieht insbesondere in Beziehungen, beispielsweise überwacht jemand seine aktuelle Partnerin oder Ex-Partnerin. Hierzu werden nicht nur Informationen des Opfers verwendet, die es in sozialen Netzwerken veröffentlicht, sondern auch sogenannte Stalkerware, also Programme auf dem Smartphone des Opfers, mit denen Informationen gesammelt werden können. Ähnlich der Spyware können solche Apps dafür verwendet werden, Chatnachrichten, SMS oder den Standort der Person auf den Computer des Täters oder der Täterin zu übermitteln.

Wie können Sie sich davor schützen?

  • Datensparsamkeit und Privatsphäre-Einstellungen: Wie auch beim Cybermobbing sollten Sie so wenig persönliche Informationen wie möglich online stellen und anpassen, wer Ihre Inhalte in sozialen Netzwerken sehen darf.
  • Zugriff schützen: Schützen Sie Ihr Smartphone vor dem Zugriff durch Dritte. Achten Sie darauf, dass die SIM/USIM-PIN und die Bildschirmsperre Ihres Telefons stets aktiviert sind. Nutzen Sie eine PIN, ein Kennwort oder den Fingerabdruck. Geben Sie diese Informationen auch nicht an nahestehende Personen weiter.
  • Drittanbieter-Apps blockieren: Stellen Sie ein, dass Apps nur über die offiziellen Stores installiert werden können.

Was können Betroffene tun?

  • Hilfe suchen: Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Smartphone ausspioniert wird und Sie Hilfe suchen, nutzen Sie dafür ein anderes Gerät. So erfährt der Täter beziehungsweise die Täterin nicht davon.
  • Auf Werkseinstellungen zurücksetzen: Setzen Sie Ihr Smartphone auf die Werkseinstellungen zurück. Installieren Sie alle Apps neu und vergeben Sie neue, individuelle Passwörter für Ihre wichtigen Accounts, zum Beispiel E-Mail, soziale Netzwerke oder Cloud-Dienste.
  • Anzeige erstatten: Stalking ist strafbar. Sie können sich an die Polizei wenden und Anzeige erstatten.

Weiterführende Informationen

  • Cybermobbing und Cyberstalking
    Herausgeber: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
    Beschreibung: Informationen, Schutzmaßnahmen und Hinweise zur Reaktion im Ernstfall zu Cybermobbing und Cyberstalking
  • Ratgeber Cyber-Mobbing
    Herausgeber: Klicksafe.de (EU-Initiative)
    Beschreibung: Informationen für Eltern, Pädagogen, Betroffene und andere Interessierte
  • Cybermobbing ist digitale Gewalt
    Herausgeber: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes
    Beschreibung: Informationen zu den Folgen von Cybermobbing
    Link:
  • Cyber-Grooming
    Herausgeber: Klicksafe.de (EU-Initiative)
    Beschreibung: Informationen zu Cybergrooming und entsprechenden Schutzmaßnahmen
  • #StopCybermobbing: Behaupte dich gegen Cybermobbing
    Herausgeber: handysektor.de
    Beschreibung: Erklärvideos und Tipps zum Schutz vor Cybermobbing
  • Was tun bei (Cyber)Mobbing?
    Herausgeber: Klicksafe.de (EU-Initiative)
    Beschreibung: Handbuch, das pädagogischen Fachkräften systemische Interventions- und Präventionsmethoden an die Hand gibt sowie Praxisbeispiele zur Bearbeitung des Themas mit Kindern und Jugendlichen
  • Cybermobbing: Was kann ich dagegen tun?
    Herausgeber: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    Beschreibung: Informationen für Betroffene, Eltern und pädagogische Fachkräfte
  • Cybergrooming: So schützen Eltern ihre Kinder
    Herausgeber: [!] Schau hin
    Beschreibung: Tipps für die Sicherheit von Kindern im Internet
    Link:
  • Seien Sie sparsam mit der Veröffentlichung von Daten (Datensparsamkeit) und schützen Sie Ihre Online-Accounts (Sichere Logins nutzen).
  • Mehr zu den Möglichkeiten in den sozialen Netzwerken erfahren Sie in der Lebenswelt In sozialen Netzwerken austauschen.